Dienstag, 21. Februar 2017

Raus aus Myanmar

Nach 7 Wochen in Myanmar ist es Zeit zum Weiterziehen. Da 20 Tage unseres Aufenthalts über das Visum hinausgingen, wussten wir nicht was uns an der Grenze erwarten würde. Wir hielten Alles für möglich, von total unkompliziert, über Busse bezahlen, bis stundenlang abwarten. Denn offizielle Infos kriegt man keine, nicht einmal auf dem immigration Office in Mandalay.


 Ganz so schlimm war es am Ende doch nicht.. Es war total unkompliziert und sie waren zufrieden solange wir brav die Gebühren bezahlten. So liefen wir schon bald über die Freundschaftsbrücke nach Mae Sot (Thailand) und wurden wieder mit dem ungewohnten linksverkehr konfrontiert. Bald geht es weiter nach Chang Mai, wo wir eine Pause vom Reisen machen und uns mit Kochkurs, Lesen, Faulenzen und hoffentlich besserem Essen beschäftigen werden.

Unsere Reiseroute durch Myanmar:


Freitag, 3. Februar 2017

über Schlafmangel und den Tod eines Toastbrotes

Dass die Reise von Mrauk U nach Bagan beschwerlich wird, war uns schon im vornherein klar, da es keine direkte Busverbindung gibt, die Strassen schlecht sind und die Strecke lang. Gestern morgen klang unser Plan jedoch äusserst vielversprechend. Morgens um 9 auf den Bus in Richtung Mandalay, um 3 Uhr nachts Wechsel auf den kleineren Bus nach Bagan. Ankunft morgens zwischen 5 und 6, pünktlich zum Sonnenaufgang. Wir befinden uns aber immer noch in Myanmar, daher ist das mit den Plänen so eine Sache.. Obwohl es, nicht - wie es viele erwarten würden - um Pannen und Verspätungen ging.. Morgens um 9 ging es also los. Rein in den Bus, erste Tat: Sitz reparieren, zweite Tat: Kopfhörer und Musik in die Ohren. Uns erwarteten 18 Stunden burmesische Soaps und karaoke-liebeslieder.. Die kennen wir alle schon von den letzten Tagen und Nächten im Bus oder Zug oder Boot. Die ersten Stunden rumpelt der Bus von Schlagloch zu Schlagloch, um tausendundeine Kurve, durch wunderschöne Hügellandschaften.


Beim zweiten Kontrollposten, beim Verlassen des Rakhine Distrikts, schaut ein Polizist etwas genauer in unseren Pass und meint überrascht: "your visa expired!", und zeigt dabei auf den thailändischen Ausreisestempel, "but your visa is ran out!" Als er den Irrtum bemerkt und den Stempel für Myanmar sieht ist er noch überraschter, da das Visum wirklich abgelaufen ist. Wir erklären ihm wir seien auf dem Weg nach Mandalay und würden bei der Ausreise die übrigen Tage bezahlen und so liess er uns ziehen. Weiter geht es die Piste bergauf und -runter, inzwischen sind wir ziemlich hungrig, da wir die Mittagspause versäumt haben. Gegen 9 Uhr abends ist es endlich soweit und wir ergattern uns einen Tisch in der Strassenküche. Wir kriegen jedoch keinen Durchblick im System. Setzten sich Einheimische an einen Tisch werden sofort Schüsseln mit Essen serviert, bei uns aber nicht. Also schnappen wir uns eine Servicefachkraft und zeigen ihm den Zettel mit dem burmesischen Wort für vegetarisch und siehe da, bald stehen auch bei uns Reis, Gemüse und Suppe auf dem Tisch. Und dann gehts auch schon wieder weiter. Langsam wird die Strasse etwas ruhiger und flacher und wir ergattern eine Stunde Schlaf. Dann werden wir aber auch schon wieder aufgeweckt aus dem Bus getrieben. Wir müssen hier raus und umsteigen. Es ist halb eins in der Nacht. Sofort werden wir von einem tüchtigen Busbilletverkäufert aufgefangen und kriegen die Info, dass der Bus in 30 Minuten fährt und wir so um 2 Uhr in Bagan seien.. Der Bus fuhr schlussendlich um 2 und setzte uns gegen 3 Uhr 6km ausserhalb von Bagan ab. Natürlich warteten da ein paar nette Taxifahrer, welche uns für ein Vermögen gerne mitgenommen hätten. Da aber kein weiches Hotelbett auf uns wartete entschieden wir uns zu laufen. Der offerierte Taxipreis sank mit jedem Schritt der uns dem Ausgang des Busbahnhofes näher brachte. Der letzte rief uns nur noch hinterher "cheaper, cheaper". Um vier erreichten wir das uns empfohlene Hotel und waren froh das Gepäck abgeben zu können. Schlafen zu gehen lohnte sich nicht mehr, also gab es Frühstück. Da wir gebratene Nudeln und gebratenen Reis nach einem Monat nicht mehr sehen und riechen können, bestellten wir " bread mix milk".. Wir erhielten Tostbrot ertränkt in warmer Milch und gesüsster Kondensmilch..


 "Nooo, Why??" Wer tut sowas? Wir sind keine grossen Toastbrotfans, doch dies ist wahrlich das traurigste mögliche Ende für ein Toastbrot.. Also widmen wir uns wieder den frittierten Snacks. Wenig gestärkt brechen wir auf und laufen zu einer verlassenen Pagoda, eine knappe Stunde ausserhalb des Dorfes. Trotz den Strapazen der letzten 24 Stunden und dem Schlafmangel, lassen wir uns die Laune nicht verderben und geniessen einen wunderbaren Sonnenaufgang.