Donnerstag, 13. Dezember 2018

Hallo Europa


Nun ist es also soweit. Der letzte Reisetag. Inzwischen sitzen wir bereits in Frankfurt am Flughafen und warten auf unseren Zug nach Basel.

Seit dem letzten Eintrag haben wir eine Weile in Südperu verbracht. Machu Pichu haben wir wegen Geldmangel und Touristenüberschuss gestrichen und sind direkt zum Titicacasee. In Bolivien verbrachten wir ein paar Tage in der eindrücklich gelegenen Stadt La Paz. Definitiv ein Highlight unserer Südamerikazeit war die Tour zum Salar de Uyuni und dem nahegelegenen Nationalpark. Was für eine Szenerie!

In Nordargentinien kurvten wir für ein paar Tage mit dem Mietauto durch die faszinierenden Landschaften. Die bunten Berge und das raue Klima verzauberten uns. Der nächste Stop, Mendoza, stand schon lange auf unserer Reiseliste, um argentinischen Wein zu testen. Mit dem Fahrrad, mit der Zeit zunehmend kurviger, fuhren wir von Weingut zu Weingut, zwischendurch mit einem Verpflegungsstop bei einer Olivenfarm. Wir deckten uns ein mit köstlichem Wein und Oliven und verpackten sie sorgfältig für den Transport in die Schweiz.

Letzter Stop war Santiago de Chile. Eine spannende, moderne Stadt, welche genauso gut in Europa stehen könnte. Viel Kunst an den Hauswänden, gemütliche Kaffee's, vegi-Burgerläden und erheblich höhere Preise.
So liessen wir die letzten Tage unseres grossen Abenteuers ausklingen und überlegen uns, was wir als erstes tun, wenn wir wieder in der Schweiz sind.

Wir freuen uns vor allem auf viele, in der Schweiz selbstverständliche, Kleinigkeiten wie Hahnenwasser trinken, warm Duschen, warmes Wasser zum Abwaschen haben, eine Küche, bequeme Kissen und darauf wieder einmal andere Kleider und Schuhe zu tragen.

Wahrscheinlich ist die Rückkehr bereits das nächste Abenteuer mit ungeahnten Herausforderungen und Freuden! Wir sind gespannt was uns erwarten wird und freuen uns auf alle Wiedersehen!

Dienstag, 6. November 2018

Abenteuer Frachtschiff

Dass wir mit dem Frachtschiff nach Iquitos reisen wollen, war schon lange ein fixer Plan für unsere Perureise. Iquitos liegt im Amazonas und ist die grösste Stadt, welche nur per Boot oder Flugzeug erreichbar ist. Per Boot hat man die Wahl zwischen dem schnellen (12h) Touristenboot und dem Frachtschiff. Da wir in Myanmar bereits gute Erfahrungen mit dem Frachtschiff gemacht haben, fiel die Entscheidung nicht schwer. Schwieriger war jedoch herauszufinden, wann und wo ein Boot fahren würde und wie lange es braucht (2 bis drei Tage war das Genauste). In Yurimaguas, dem Abfahrtsort, fanden wir ein Büro, welches uns überraschend genaue Informationen lieferte. Morgen Nachmittag soll ihr Frachtschiff "eduardo 8" auslaufen. Optimistisch gestimmt kauften wir uns zwei Hängematten, Snacks und Wasser für mehrere Tage. Am nächsten Morgen brachte uns ein Moto - Taxi an den Hafen. Nun Hafen ist etwas übertrieben. Die Boote legen am Ufer an und mittels Holzplanken kann man die Boote betreten. Träger schleppen alles Mögliche an Materialien (Holzbalken, Wassermelonen, Hühner, Motorräder) auf das Boot oder vom Boot und das Ufer verwandelt sich innert kürzester Zeit in eine schlammige, rutschige Masse.



Wir stolpern und rutschen mit unserem Gepäck zum Boot "eduardo 8" und fragen, ob wir mitfahren können. Sie sagen "nein". Da sie bereits Tiere an Bord haben, dürfen keine Passagiere mit. Wir sollen zu "eduardo 6". Zwei Boote weiter das gleiche Prozedere. Nein, sie können uns nicht mitnehmen, Tiere sind an Bord, wir sollen zu "eduardo8", die nehmen uns mit. Wir kämpfen uns zurück zu "eduardo 8" und versuchen unser Glück bei anderen Mitarbeitern. Nein, geht nicht. Nach längerem Diskutieren schicken sie uns zum Boot "Renzo". Wir befürchten schon, sie wollen uns damit nur loswerden, doch tatsächlich dürfen wir mit. Abfahrt am nächsten Morgen um 6. Wir richten uns ein mit Hängematten und Moskitonetz und  verbringen den Tag mit Lesen und dem Treiben im Hafen zuschauen. Es ist heiss und die Luft feucht. Eine Dusche wäre angenehm, doch die Dusche auf dem Boot wird mit Flusswasser betrieben. Die braune Brühe schreckt ab und wir verzichten auf die Erfrischung.



Nachdem auch noch ein Auto auf das Boot transportiert wurde, ist das Boot in unseren Augen gut beladen. Aber in Peru hat natürlich noch viel Platz. So sind sie auch am nächsten Morgen noch nicht fertig und  die Abfahrt verschiebt sich auf den Abend. Einen weiteren Tag liegen wir im Hafen. Gegen Abend scheint es auch für peruanische Verhältnisse voll und wir sind optimistisch am Abend abzulegen. Doch die Papiere fehlen, sodass wir auch diese Nacht im Hafen verbringen. Doch am nächsten Morgen geht es tatsächlich los, wir können es kaum glauben.



Nun ist es deutlich angenehmer, da der Fahrtwind für etwas Abkühlung sorgt. Wir tuckerln den Fluss abwärts Richtung Iquitos. Zu sehen gibts Wald und den braunen Fluss, abends gibts einen Sonnenuntergang und nachts einen spektakulären Sternenhimmel.  Und am zweiten Tag auf dem Fluss erspähen wir sogar ein paar rosa und ein paar graue Delfine!
Nach insgesamt 4 Tagen und 3 Nächten auf dem Schiff erreichen wir spät Abends Nauta. Von hier gehts noch eine Stunde im Minibus nach Iquitos, wo uns ein Hotel, ein Bett und eine wunderbare, kalte Dusche erwartet. Was für eine Wohltat!


Freitag, 12. Oktober 2018

Ankunft in Peru

Wir haben Peru erreicht! Die Überquerung der Grenze war wunderbar unspektakulär und der Grenzbeamte stempelte uns nach kurzem Zögern ein 90 Tage Visum in den Pass.

Die letzten Etappen in Ecuador beinhalteten auch das Bergdorf Salinas. Das Dorf und seine umliegenden Weiler haben diverse Kooperativen aufgebaut und produzieren eine beeindruckende Vielfalt an Produkten. Bei einer Führung durchs Dorf sahen wir eine Woll-Spinnerei, eine Schokoladenfabrik, einen Fussballproduzenten (sie drucken made in Japan drauf, so verkaufts sich besser) und eine Käserei. Ein schweizer Älpler war hier und hat ihnen gezeigt, wie man reifen Käse produziert. Unser Guide meinte, dass sich die Einheimischen zuerst davor scheuten in den Käsekeller zu gehen, wegen dem Gestank.. Wir erfreuten uns seeehr an dem wenigstens es bizeli reiferen Käse.
Nächste Station war die Stadt Cuenca mit seiner hübschen Altstadt. Eine Wanderung im nahegelegenen Cajas Nationalpark erinnerte uns stark an die schweizer Berge, nur dass wir uns hier bereits wieder auf 4000m.ü.M befanden.



Nach dem Grenzübertritt reisten wir via Piura und Chiclayo nach Cajamarca unserem momentanen Zuhause. Wir sind wieder in den Bergen, wo wir uns am wohlsten fühlen. Hier sieht man noch viele Einheimische in traditionellen Kleidern, es hat viele Kühe, um Käse herzustellen und aus den Boxen erklingt DJ Bobo und Nena. Hach wie haben wir das vermisst..

Übrigens für die Nostalgiker unter euch (das lief hier wirklich!) :





Der heutige Ausflug führte uns nach Baños del Inca, einer natürlichen heisswasser Quelle. Wir buchten einmal Privatbad für 40 Minuten. Die vielen Gebäude und Türen verwirrten uns ausserordendlich und trotz Hilfe von Einheimischen warteten wir zuerst beim falschen Eingang.  Schlussendlich schafften es auch wir Gringos zum richtigen Wartebereich  und warteten auf unsere Nummer. Der Raum enthielt ein im Boden eingelassenes Bad, gross genug für eine Familie. Wir durften uns Badewasser in der gwünschten Temperatur einlassen, eintauchen und geniessen. Schrumpelig, entspannt und wiedereinmal richtig sauber verliessen wir das Bad. Gestärkt mit Kuchen und Kaffee liefen wir zu den Ventanillas de Otuzco, einer Grabstätte aus der Zeit zwischen 500 und 900 nach Christus.



Die nächsten Tage verbringen wir noch in und um Cajamarca, bevor wir Montagmorgen um 5 Uhr früh weiterziehen.

Dienstag, 25. September 2018

Quilotoa und la fiesta Mama Negra

Nachdem wir die Besteigung des Rucu Pichincha bei Quito abbrechen mussten, da Regen aufzog, sind wir die nach Saquisili gereist wo wir den Markt besucht haben. Hier konnte man wirklich fast alles kaufen. Die Unterscheidung des Tiermarkts in Meerschweinchen, Hasen und Hennen im Dorf und dem Markt mit Eseln, Alpakas, Schweinen, Pferden und Bos primigenius taurus (Milchvieh), macht auf den zweiten Blick Sinn. Ersteres wird meist gegessen, zweites sind Nutztiere.







Am Freitag sind wir dann aufgebrochen nach Sigchos, unserem Ausgangspunkt, um nach Quilotoa zu einem riesigen Kratersee zu wandern. Am Samstagmorgen sind wir von Sigchos nach Isinlivi gewandert, wo wir bereits gegen Mittag in unserer super Unterkunft ankamen. Hier auf der Wanderung ist im Preis meist Halbpension inbegriffen. Wir geniessen den freien Nachmittag um unsere Peruroute zu planen und den Lesestoff abzuarbeiten.

Tags darauf gehts weitere 12km nach Chugchilan. Die Gottheiten des Wetters sind uns erneut wohlgesinnt. Trotz des ungenauen Wegbeschriebs finden wir die Route ohne grosse Umwege. Von unserem Hostel aus sieht man bereits den Kraterrand des Quilotoa, der allerdings mehr wie eine Gebirgskette aussieht.




Gestern Morgen erklommen wir dann die letzten 1000 horizontalen Meter hinauf zum Kraterrand, wo es stark windete. Die Aussicht war wahrlich beeindruckend. Viel tiefer und umfangreicher als wir uns das erdacht haben, stellte sich der Krater dar.



Nach einer weiteren halben Stunde entlang dem Grat des Kraters erreichten wir kurz vor 14 Uhr Quilotoa, den Ort direkt am Kraterrand. Da wir so zeitig unser Ziel erreichten entschieden wir - entgegen unserem Plan - den Bus direkt nach Latacunga zu nehmen, wo wir einen Teil unserer Taschen zwischengelagert haben.

Es stellte sich als eine super Entscheidung heraus. In Lacatunga fand das Fest Mama Negra statt. Eine riesige Parade, die uns an einen Faschingsumzug erinnerte. Wie es der Zufall wollt, setzten wir uns gerade in ein Kaffee als der Umzug durch die Strasse davor rollt. Beste Unterhaltung also. Der Besitzer machte uns mit dem Brauch und seinem Ursprung bekannt. Es ist das Fest des Mondes, der Weichblickeit und der Fruchtbarkeit, soweit der Ursprung in der indigenen Kultur. Es gibt das Pendant dazu im Juni, wenn die Sonne und die Manneskraft gefeiert wird. Die Spanier haben dann noch mit dem mitgebrachten Katholizismus eine Prise heilige Jungfrau draufgegeben. Fertig ist das Fundament auf dem man offensichtlich gut tanzen und feiern kann. Wem das noch nicht reicht - beispielsweise uns Gringos - dem wird mit allerlei Selbstgebrauten nach geholfen. Das ist wirklich so. Jede Umzugsgruppe besteht aus Tanzenden, Kapelle und meistens einem Wahnsinnigen, der eine Konstruktion aus einer toten Sau, einigen gebratenen Hennen und Meerschweinchen, veredelt mit einigen Flaschen Gebranntem, stemmt.









Jede Gruppe hat Spiritusdelegierte - nicht zwingend erwachsene -, die die Mannschaft sowie die spalierstehenden Zuschauer mit allerlei suspekten Wassern versorgen. So steigt auch die Stimmung bei uns, unter Mithilfe unseres Gastgebers, der uns Canelazo reichte, und so wurde das eine oder andere Tanzbein geschwungen.



Der Rest ist Geschichte.

Dem aufmerksamen Leser ist nicht entgangen, das dieser Text ohne aufgesetzte Punkte auskommt. Das ist der spanischen Tastatur dieses Computers geschuldet.

Freitag, 14. September 2018

Südwärts

Ab Guatape gings stetig Südwärts. Erste Station war das Städtchen Salento. Im Grünen und umgeben von Hügeln und Wäldern genossen wir ein paar ruhige Tage. Höhepunkt war die Wanderung im Valle de Cocora. Hier wächst Kolumbiens Nationalbaum, die bis zu 60m hohe Wachspalme. Ausserdem gab es eine Pause beim Kolibrihaus, wo es, wie der Name schon verrät, hunderte Kolibris gab. Verpflegt wurden wir mit heisser Schokolade und Käse (der Käse wird in der Schokolade versenkt bis er weich ist und dann gegessen).


Von Salento aus erreichten wir nach einem Tag Busfahren Neiva, wo wir eine Nacht verbrachten, um am Nächsten Morgen in die Tatacoa Wüste zu reisen. Die Umgebung hatte sich komplett verändert und statt sattem Grün, gab es nur noch dürre, kahle Landschaften. Nachmittags spazierten wir durch die roten Steinformationen und Abends gab es eine Sternenhimmelführung in der lokalen Sternwarte. Wir konnten durch das Teleskop Saturn mit seinem Ring, Mars und Jupiter mit vier der 79 Monde beobachten. Ganz schön eindrücklich!



Um die Busreisen etwas zu unterbrechen, verbrachten wir zwei Tage in San Agustin, bevor wir nach Popayan fuhren. Dies stellte sich als gute Idee heraus, da die Fahrt nach Popayan Strapazenreich war. Die Strasse war in äusserst schlechtem Zustand, oft nicht asphaltiert und entsprechend ausgewaschen und schlammig. Zudem versperrte an jenem Tag ein Lastwagen nach einem Steinschlag die Strasse für 7 Stunden. Für uns bedeutete dies 2,5 Stunden Wartezeit. Schlussendlich benötigten wir für die 125km rund 8 Stunden. In Popayan erwartete uns jedoch ein nettes Hostel und eine hübsche Kolonialstadt.
Letzte Station vor der Grenze zu Ecuador war Ipiales. Dort trafen wir auch Adrians Cousine mit Freund, welche sich auch ein vergoldetes Busticket für die Grenzüberquerung erstanden hatten. Ipiales hatte nicht viel zu bieten, aber etwas aussethalb gibt es eine spektakuläre Kirche, welche über eine Schlucht gebaut wurde.

Nun war also der Tag gekommen, um die teuren Ausreisetickets einzulösen. Und es wurde eine komfortable Reise. Wir waren die einzige vier Gäste und wurden in einem Auto nach Quito chauffiert. An der Grenze ist zurzeit viel los, da sehr viele venezuelanische Flüchtlinge auf dem Weg nach Süden sind.
Abends erreichten wir Quito und bezogen eine Wohnung, um für ein paar Tage zu akklimatisieren. Die Höhe als auch die Kälte sind etwas gewöhnungsbedürftig..

Sonntag, 2. September 2018

Medellin

Das berühmt berüchtigte Medellin, das sich den Namen "gefährlichste Stadt der Welt" in den 80ern und 90ern Jahren redlich verdient hatte, und 2013 zur "inovativsten Stadt der Welt" (auch das redlich verdient) gewählt wurde, hat sich diese beiden Seiten der Medaille bewahrt.

Wir verbringen den ersten Tag bloss damit uns zu orientieren und uns zu organisieren. Am zweiten Tag machen wir einen Ausflug mit der Seilbahn zum Naherholungsgebiet Parque Arvi. Medellin liegt in einem Talkessel umgeben von dicht besiedelten Hügelhängen, den Comunas. Je ärmer die Familie ist, umso höher am Hügel ihre Hütte.



Am Montag nehmen wir an einer "Free Walking Tour" teil. Hier zeigte oder erklärte uns Giuliana die vielen Gesichter Medellins und Kolumbiens. Giuliana hat das Geschichtenerzählen an der Universität studiert und ist eine Meisterin ihres Faches. Mit Witz und jeder Menge Detailwissen führt sie uns durch Stadt, Geschichte und Gesellschaft. Als Kind der Zeit weiss sie wovon sie spricht, wenn sie erzählt, wie sie als Jugendliche auf dem Weg zur Uni über Blutlachen steigen musste. Sie ist, wie Paisas (Bewohner des Distrikts um Medellin) generell stolz auf den Wandel den Kolumbien aber speziell ihre Stadt Medellin durchgemacht haben. Und obwohl das Referendum gegen Korruption am Wochenende trotz über 90% Zustimmung um 400'000 Simmen an der 12 Mio. Stimmengrenze scheiterte, ist sie Zuversichtlich für die Zukunft.



Am folgenden Tag besuchen wir morgens die Iguanas im botanischen Garten und nachmittags die Comune 13, eines der gefährlichsten und am längsten von der Farc kontrolliertes Barrio. Auch heute gilt hier das Gebot der Vorsicht. Nebst einer heraugeputzten und mit Rolltreppen ausgestatteter Strasse regieren hier immer noch Banden und Touristen haben abseits der Rolltreppen nichts verloren. Allgemein stellt sich die Frage, ob Touristen in diesem Viertel was verloren haben. Trotz der schönen Grafittis, die ein wichtiger Teil des Wandels im Barrio sind, stellt sich die Frage, ob Tourismus hier eine Chance für Entwicklung ist oder Zynismus, wenn man bedenkt unter welchen Bedingungen die Leute hier Leben. Die Antwort ist auf keinen Fall einfach und Beides spielt hier mit. So richtig wohl ist uns so wie so nicht.



Am Abend dann ein weiteres Highlight. Wir gehen zum Fussballspiel Atletico Nacional gegen Atletico Tucuman aus Argentinien. Es ist das wichtige Rückspiel im Copa Liberadores, dem südamerikanischen Pendant zur Champions League, und Atletico Nacional liegt 0-2 hinten. Die Stimmung in der beeindruckenden Arena ist mächtig. Es gab eine Blaskapelle, welche ohne Pause durchspielt und ein grünes, singendes Meer. Die Partie endet 1-0, zu wenig für eine richtige Party. Mit den Fangesängen im Kopf reisen wir am nächsten Tag weiter und sind nun in Guatapé.

Samstag, 25. August 2018

Ciao Guate - ¡Hola! Colombia


Gestern Mittag war es an der Zeit Abschied zu nehmen von Antigua und wir machten uns auf den Weg Richtung Flughafen. Um nach Guatemala city zu gelangen gibt es diverse Möglichkeiten in jeder Preisklasse. Das günstigste mit 1 € ist die Fahrt mit dem öffentlichen Bus, diese Strecke ist aber angeblich beliebt für Überfälle. Die sicherere Variante ist ein Touristenshuttle, kostet aber gleich das 10 - fache. Taxi wäre natürlich noch direkter, aber weit über unserem Budget.
Wir Sparfüchse wählen natürlich die günstigste Variante und springen beim Markt auf den ersten, der bunten Chickenbusse, welcher mit Guate angeschrieben ist. Während der Fahrt herrscht das übliche Chaos. Einer offeriert ein spontanes Konzert mit Gitarre und selbst komponierten Liedern, ein anderer Verkauft Medikamente für nur 10 Quetzalitos, zudem drängen sich alle Einheimischen in die ersten drei Sitzreihen, obwohl sie bereits doppelt besetzt sind. In Guatemala- City werden wir zuverlässig beim gewünschten Einkaufszentrum aus dem Bus getrieben und wir suchen uns ein Taxi für die restliche Strecke zum Hostel. Richtig wohl ist uns in dieser berüchtigten Stadt doch nicht, um weite Strecken zu laufen.
Am nächsten Morgen um 11 geht unser Flug nach Kolumbien. Die günstigste Variante zum Flughafen ist der Gratis-Flughafentransfer vom Hotel um 5.30 Uhr. Da schlagen wir Sparfüchse natürlich zu...zum Glück... Denn wir haben gepokert und verloren... Wir haben kein Ausreiseticket aus Kolumbien, da wir auf dem Landweg weiterreisen möchten. Die Dame am Schalter macht uns darauf aufmerksam, dass sie uns nicht in den Flieger lassen ohne Ticket für einen Bus oder Flug nach Ecuador. Also haben wir keine Wahl und müssen spontan etwas buchen. Wir lassen uns im nächsten Kaffee mit Internet nieder, der Cappuccino ist ganz ordendlich, aber das Internet macht nicht mit. Also erschnorren wir uns das Passwort der Automietfirma (AVIS) und fangen an zu googlen. So einfach wie erhofft ist es nicht. Es gibt nur eine Busfirma, die online Tickets verkauft für eine Fahrt nach Ecuador und verlangt horrende Preise. Nach 2 Stunden Recherche geben wir auf und buchen es trotzdem. 200$ ärmer und frustriert kehren wir zum Schalter zurück. Die Angestellten haben zwar inzwischen gewechselt, aber ein Ausreiseticket wollen sie beim Einckecken immer noch sehen. Aber kein Busticket, nur ein Flugticket sei gültig.. Wir sind es bizeli verärgert. Nun fangen die Damen an, ihre Facebookseiten zu durchstöbern und uns Fotos ihrer Arbeitskolleginnen zu zeigen, um die Übeltäterin zu ermitteln, welche uns den Seich erzählt hat.. ohne Erfolg... Daraufhin beginnen per Telefon die Verhandlungen mit den kolumbianischen Einreisebehörden.

Wir werden auf eine Bank gesetzt und müssen das Urteil abwarten...
Eine halbe Stunde später, inzwischen ist es 9 Uhr und wir sind mit den Nerven am Ende, kriegen wir die Flugerlaubnis! Dies feiern wir natürlich und verballern unsere letzten Quetzales für einen weiteren Kaffee. Für den Zacapa Rum reichts leider nicht mehr.
Und dann gehts los, ab nach Panama-City - oh, wie schön ist Panama! - wo wir das Flugzeug wechseln müssen. Obwohl sich am Ende der Startbahn eine gewaltige Gewitterfront gebildet hat, halten sich die Turbulenzen beim Weiterflug in Grenzen (ja heute wird sogar noch gereimt). Eine Stunde später erreichen wir den Flughafen von Medellin.




Die Grenzbeamten stempeln unsere Pässe ohne zu zögern und wollen nicht einmal unsere vergoldeten, nicht stornierbaren Bustickets sehen... Also schnell raus und mit dem Bus in die Stadt. Inzwischen ist es dunkel und wir fahren auf einer kurvenreichen Strasse über die Hügel, bis sich plötzlich ein Meer von Lichtern vor uns ausbreitet. Wir haben es tatsächlich nach Medellin geschafft! :)



Freitag, 17. August 2018

Erholung am Rio dulce und Abstecher nach Honduras

Nach dem Aufenthalt am Atitlansee reisten wir mit ein Paar Zwischenstops nach Lanquin. Dort erwartete uns der Besuch von Semuc Champey einem besonderen Naturphänomen. In dem engen Tal wird der rauschende Fluss plötzlich vom Erdboden verschluckt. Erst nach mehreren hundert Metern in einem Tunnel, taucht er wieder auf. Über dem unterirdischen Fluss haben sich im Laufe der Zeit Kalksteinbecken gebildet, welche mit Regenwasser gefüllt sind.  Das Wasser ist Glasklar und wunderbar zum Baden.





Die letzten Tage in Guatemala verbrachten wir im "hotelito perdido" - dem verlorenen Hotel. Dieses lag im Urwald an einem Nebenarm vom Rio dulce. Die Tage verbrachten wir mit Lesen in den Hängematten und Baden im Fluss. Ausserdem motivierte uns der seeeehr Kajak-begeisterte Hund "Rasta" mit ihm eine Ausfahrt zu machen.


Weiter ging es mit Boot, Bus und Boot über die Grenze nach Honduras und auf die Insel Útila zum Tauchen. Das Dorf hatte wenig Schönes zu bieten und auch die schönen karibischen Strände fanden wir dort nicht, aber die Unterwasserwelt überzeugte. Wir absolvierten 6 Tauchgänge, bewunderten die wunderbaren Korallen und die bunten Fische. und unterstützten die Tauchlehrer bei der Suche nach Feuerfischen. Diese zwar sehr hübschen Fische, sind in der Karibik nicht heimisch, haben dadurch keine natürlichen Feinde und bedrohen nun die Existenz von kleineren Fischarten. Aus diesem Grund nutzen die Einheimischen die Tauchgänge, um diese eingschleppten Feuerfische zu jagen und anschliessend zu verspeisen.
Nach fünf Tagen auf der Insel ziehen wir weiter nach Copán ruinas. Dort besuchen wir eine Ausgrabungsstätte von Maya Ruinen. Es ist eine eindrückliche Anlage mit vielen reich verzierten Objekten aus dem 7. Jahrhundert A.D.



Morgen ist wieder ein Grenzübertritt angesagt. Wir reisen zurück nach Antigua Guatemala für eine Woche. Wir freuen uns auf etwas abwechslungsreichere Mahlzeiten bei unserer Gastfamilie. Honduras war doch sehr "vegiunfreundlich"..
In einer Woche ist ein grösserer Sprung geplant; Wir fliegen nach Medellin, Kolumbien.


 

Sonntag, 29. Juli 2018

Quetzaltenango und über sieben Berge zum Lago Atitlan

Nach unserem Acatenango Ausflug blieben uns noch zwei Tage Schule und wir mussten uns von unserer Lehrerin Letty und der Familia Teresa y Luis verabschieden.





Am Mittwoch packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Bus Terminal. Die erste Station war Chimaltenango, wo wir umsteigen und auf einen Bus von Guatemalastadt nach Xela springen mussten. Wir waren vorbereitet für eine lange Busfahrt. Der Fahrer des zweiten Buses machte seinem Namen als Formel1-Pilot alle Ehre. Er fuhr wie ein Henker und überholte die teuren Touristen-Shuttles im Nu. Der Nachteil war, dass wir auf den Bänken, die sich je nach Besetzung des Buses für 1 bis 4 Personen eignen, ohne Gurten hin und her schlingerten. Es war also Oberarmtraining und ordentlich festhalten war angesagt. Nach neuem Streckenrekord, unzähligen haarsträubenden Überholmanövern und einem Centimeter zusätzlichem Oberarmumfang stoppte der Bus an einer belebten Kreuzung. Der Ayudante rief Xela, was bedeutete, dass wir raus mussten. Die Kreuzung war zwar ziemlich belebt aber uns war bald klar, dass das noch nicht unsere Destination war. Es stellte sich heraus, dass die Kreuzung naheliegenderweise Quatros Caminos hies und die nächstgelegene Kreuzung bei Xela war, welche unser Bus auf seinem Weg passierte. Also rein in den nächsten Chickenbus und 40 Minuten später erreichten wir Quetzaltenango - so heisst Xela nämlich in seiner vollen Pracht.
Wir bezogen unser Quartier und verbrachten die zwei folgenden Tage zur Akklimatisation - Xela liegt auf ansprechenden 2300 Metern. Wir besuchten die Glasblässer Cooperativo in Cantel, welche die hübschen Gläser produziert, die ihr im Claro-Laden eurer Wahl kaufen könnt - Hallo Moni!. Am zweiten Tag besuchten wir San Antonio el Alto. Hier war Markttag und die ganze Stadt voll mit Leuten, Ständen und ein Fussballfeld voll mit Vieh.



Am Freitagabend mussten wir uns zum Vorbesprechungstermin bei Quetzaltrekkers einfinden. Wir waren gut schweizerisch eine Viertelstunde zu früh und wurden mit warten gestraft. Am Wochenende sollte es nämlich auf den höchsten Punkt in Zentralamerika gehen, auf den Tajumulco. Ausgerüstet mit Zelt, Schlafsack, Handschuhen, zwei Rucksäcken und etwas Proviant machten wir uns auf den Heimweg und legten uns bald schlafen.
Um 4 Uhr morgens gings los. Wir mussten um 4.45 Uhr beim Office sein, wo uns der Shuttle abholte und uns zum Ausgangspunkt der Wanderung auf 3000m brachte. Für die knapp 80km brauchten wir über 3 Stunden. Die 1000m Aufstieg zum Basecamp meisterten wir und 21 andere noch vor dem Mittagessen, wo wir die Zelte aufbauten und unseren mitgebrachten Lunch assen. Am Nachmittag gabs noch einen Spaziergang auf den Nachbargipfel. Nach einer unruhigen Nacht - Adrian hatte wieder einmal Kopfschmerzen ob der Höhe - stiegen wir am Morgen früh um halb sechs auf den Gipfel. Den ersten Versuch um 4 Uhr mussten wir wegen Regen absagen. Nach zähem Aufstieg wurden wir mit fast perfekter Sicht belohnt. Im Dunst konnte man die Pazifikküste sehen, im Norden Mexiko (leicht zu erkennen an den vielen Menschen mit grossen Hüten) und im Süden die Vulkanreihe Guatemalas.



Nach schnellem Abstieg und gutem Mittagessen kehrten wir müde aber zufrieden nach Xela zurück. Den Abend liessen wir mit Mojitos und Gin-Tonic für 10Q ausklingen, auf der Dachterasse eines Hostels mit Sicht auf die Stadt.
Den Montag nutzten wir zum Ausruhen, widmeten uns Chile rellenos (gefüllten Paprikas) und fanden uns abends wieder im Office von Quetzaltrekkers ein. Diesmal trafen wir verspätet als Letzte der 13-köpfigen Gruppe, welche gewillt war die folgenden drei Tage von Xela zum Lago Atitlan zu wandern, ein. Mission accomplished! Wie sich herausstellt war das zweite schweizer Paar die Ersten! Hihihi. Sie gaben darauf hin sofort auf und kamen nicht mit. (In Wirklichkeit fing er sich eine Grippe ein. Gute Besserung!)
Am Dienstag trafen wir um 6 Uhr wieder im Office ein. Diesmal wieder etwas früher, es ging ja schliesslich dieses Mal ums Frühstück und wer da zu spät kommt ist selber blöd. Nach kurzer Busfahrt gings los mit wandern. Die ersten zwei Stunden steil hinauf zum höchsten Punkt der Wanderung. Danach gings meist steil hinunter und einer Strasse entlang die uns nach Santa Catarina führte wo wir im Municipalidad, einer Art Gemeindehaus oder Versammlungsort, übernachteten. Zur Belohnung gabs Abends eine traditionelle Sauna. Am zweiten Tag gins weiter der Strasse entlang, steil den Record-Hill hinauf, durch Maisfelder und durch ein Tal nach Santa - man sieht, das hat hier System - Maria Visitacion, wo wir bei Don Pedro übernachteten. Morgens um 4 Uhr gings los zum Aussichtspunkt, wo wir bei Bananenbrot dem Tag beim erwachen zuschauten.



Danach gings gestärkt von Adrian's Zaubermüesli den steilen Hang runter zum See. Wir verabschiedeten uns von den Wanderkomplizen nach dem Mittagessen und nahmen das Boot nach Jaibalito. Wir verbrachten einen erholsamen Tag bei Hans im Posada Jaibalito, Kässespätzle und Schwimmen im See. Das haben wir uns redlich verdient nach den Tagen in den bewährten Wanderschuhen.

Sonntag, 15. Juli 2018

Volcan de acatenango


Heute Morgen um 5.45 Uhr standen wir vor Kälte zitternd, aber überwältigt von der Aussicht, auf dem Vulkan "Acatenango" auf 3976 m.ü.M.
Die Reise begann am Samstagmorgen um 9.00 Uhr als ein Kleinbus uns und 18 weitere Touristen in Antigua einsammelte. Erster Halt war die Schule im Nachbardorf, um die Eintrittsgebühr für den Nationalpark zu bezahlen und bei Bedarf Mützen, Handschuhe und Jacken zu mieten. Vor der Weiterfahrt erhielten wir zudem unser Fresspaket mit Mittag-, Abendessen und Frühstück.  Die Begeisterung beim Anblick hielt sich in Grenzen.
Weiter ging es zum Startpunkt unserer Wanderung auf 2200 m.ü.M.
Die jüngeren Teilnehmer (ja, wir gehören inzwischen nicht mehr zu den Jungen..) versorgten sich vorsorglich noch mit Schnaps und dann liefen wir los. Bald zeigte sich, dass einige Gspänli noch nie eine Wanderung gemacht haben und entsprechend wenig fit und schlecht ausgerüstet waren. Trotzdem schleppten sie sich weiter den Berg hinauf. Der Weg war steil und rutschig. Je weiter wir vorankamen, machte sich auch die Höhe bemerkbar.



 Nach etwa der Hälfte war Mittagspause, wobei der Erste bereits sein lunchpaket verloren hatte. Weiter ging es, nun etwas weniger steil. Nach insgesamt etwa 5 Stunden Aufstieg erreichten wir unser Nachtlager auf 3500 m.ü.M. Die Zelte waren bereits aufgestellt und die Campingmatten und Schlafsäcke ausgerollt. Wer aufs Klo musste, kämpfte sich ein paar Minuten durch das Geröll aufwärts. Auf dem improvisierten Plumpsklo konnte man sich, bei wunderbarer Aussicht auf den aktiven Vulkan Fuego, erleichtern.



Bald zogen aber Wolke  auf und es wurde eisig kalt. Wir versuchten uns am Lagerfeuer aufzuwärmen, doch der beissende Rauch, jagte uns immer wieder weg. So legten wir uns bald nach dem Abendessen ins Zelt.
Die extreme Höhe machte uns zu schaffen, so wälzten wir uns lange hin und her und erholten uns nur wenig. Morgens um 4 wurden wir wieder geweckt, wickelten uns in alle verfügbaren Schichten und warteten darauf loslaufen zu können. Inzwischen hatte sich der Nebel teilweise aufgelöst und wir durften auf klare Sicht hoffen.  Als auch die Letzten den Rückweg vom Wc gefunden hatten, konnten wir endlich loslaufen. Bei jedem Schritt merkten wir die Höhe und kamen mächtig ins Schnaufen. Eine gute Stunde Aufstieg stand uns bevor. Auf dem Weg nach oben begann es zu Dämmern und wir erhielten einen ersten Vorgeschmack auf die Aussicht vom Gipfel. Kurz vor dem Gipfel legte Adrian noch einen Zahn zu und schaffte es gerade noch vor dem Sonnenaufgang zum Krater. Zoe japste da noch den Gipfelhang hoch. Auf dem Gipfel wehte ein kräftiger Wind, der uns innert Sekunden die Finger in Eiszapfen verwandelte. Doch die unglaubliche Aussicht machte alle Strapazen wieder gut.




Der Abstieg gestaltete sich wesentlich einfacher. Wir rannten die Geröllfelder runter und waren in 20 Minuten zurück beim Lager, wo uns eine heisse Schokolade und Frühstück erwarteten.
Die Guides schienen überhaupt nicht erschöpft und auch wir hatten Freude daran, so rannten wir auch die restlichen 1300 Meter den Berg hinunter. Mit müden Beinen und dem sicheren Gefühl, dass uns morgen Muskelkater erwartet fuhren wir zurück nach Antigua. 

Freitag, 29. Juni 2018

¡hola amigos!




Wir sind wieder losgereist, diesmal Richtung Westen. Die Reise war anstrengend und seehr lang. Wir waren froh, als wir in Guatemala landeten und zu unserer Gastfamilie gebracht wurden. Das Haus von Teresa und Luiz ist auch unser Zuhause für 4 Wochen. Teresa bekocht uns stets sehr lecker mit typisch guatemaltekischen und mexikanischen Gerichten. Jeden Morgen um 8 geht der Spanischunterricht los. In einem wunderbaren Garten, mit Sicht auf den rauchenden volcan el fuego versucht uns Leti mit viel Geduld die spanische Grammatik zu erklären. Da wir nur zu zweit sind, wird nichts aus Schummeln oder sich verstecken, aber wir lernen dadurch extrem viel. So sind wir nach einer Woche Unterricht bereits in der Lage ihr die Legende um die Teufelsbrücke oder die Geschichte vom Schellenursli zu erzählen. Um 10 gibts Pause, Kaffee und Tostada con aguacate , tomate y cebolla (grosse Nachos mit Avocado, Toamten und Zwiebeln). Bis 12 wird weiter gebüffelt. Nach dem Zmittag bei der Familie begeben wir uns jeweils in ein Kaffe, um die Hausaufgaben zu erledigen und Wörter und (unzählige unregelmässige) Verben zu lernen. Um unser Hirn noch zusätzlich zu strapazieren, haben wir zudem die ersten Versuche unternommen Salsatanzen zu lernen.  Trotz Platzmangel gab es bisher keine Verletzte.




Donnerstag, 19. April 2018

Zurück im Schlamm




Nach einem Jahr Abwesenheit, sind wir zurück in Pai (Thailand) beim Erdhausbauen. Wir stampfen tonnenweise Sand und Lehm zu Schlamm, vermischen ihn mit Stroh, stapeln die klebrige Mischung und formen sie zu Wänden. Es ist schweisstreibende Arbeit und wir sind froh, um die auf dem Velo erstrampelte Fitness, welche uns vor täglichem Muskelkater bewahrt. Zur Stärkung geniessen wir Khao soi, Pad Thai und kiloweise Früchte.
Noch eine Woche verbringen wir hier und hoffen darauf noch viel mehr zu lernen. Anschliessend geht es für ein paar Tage nach Melaka (Malaysia) bevor wir uns nach Singapur begeben, von wo unser Flug nach Europa startet!


Mittwoch, 14. März 2018

Zieleinfahrt in Auckland

Hastings - Lake Tutira 64km
Lake Tutira - Wairoa 80km
Wairoa - Rosies Bay (lake Waikaremoana) 60km
Rosies Bay - Ruatahuna 61km
Ruatahuna - Lake Okaro 80km
Lake Okaro - Rotorua 48km
Rotorua - Katikati 122km
Katikati - Waikino 36km
Waikino - Wharekawa 84km
Wharekawa - Papakura 50km Zug nach Auckland

Dreieinhalb Monate nach unserem Start in Dunedin erreichen wir glücklich und überhaupt nicht müde am 9.März Auckland. Die letzten Kilometer in die Stadt ersparen wir uns und nehmen den Zug, um das Verkehrschaos zu vermeiden.



Kaum in Auckland eingetroffen, nehmen wir schweren Herzens abschied vom ersten Velo. Das zweite behalten wir noch für eine Nacht, es wird am nächsten Morgen von einer amerikanischen Radlerin übernommen und wieder südwärts fahren.


Die letzte Woche in Neuseeland verbringen wir wieder am Piha beach, wo wir bereits zu Beginn unserer Neuseelandzeit waren. Kochen, Spazieren am Strand und Packen stehen auf dem Programm. Wir geniessen noch einmal das abwechslungsreiche Wetter, den kühlen Wind und den Regen, denn ab Freitag sind wir wieder im ewigen asiatischen Sommer.


Unsere Veloreise in Zahlen

geradelte Kilometer: 4626
Tage auf dem Velo: 74
Königsetappe: Karamea - Berlins 132km und 1220 Hoehenmeter Steigung
Platte Reifen: 3
Gerissene Ketten: 2
gebrochene Speichen: 1
gebrochener Gepaecktraeger: 1
Stürze: 0!!
Nächte im Zelt: 79
wunderbare Warmshower Gastgeber: 17
Stiche von Sandfliegen: 86
Essen: gefühlt 100kg Pasta, 100kg Reis, 100kg Haferflocken, 100 Packungen Cracker und Müsliriegel, unendlich viele Muffins, Kuchen, Kaffee und Glace ;)
1 Lynne

Montag, 26. Februar 2018

Letzte Etappen

Dry creek-summit camping 50km
Summit Camping - Masterton 86km
Masterton - Pongaroa 93km
Pongaroa - Porangahau 78km
Porangahau - Hastings 104km

Wir sind gerade im Bus auf dem Weg zurück nach Hastings, Wo unsere Velos, Bonnie und Clyde, auf uns warten. Wir haben sie bei Glenda und Kevin, einem Ehepaar welches uns mit ihrer schier endlosen Grosszügigkeit und ihrer Liebe zu Fahrradfahrenden überschüttet hat, zwischen gelagert. Nachdem wir Wellington am 16. Februar verlassen haben, sind wir via Martinborough, Masterton, Pongaroa und Waipukurau auf überwiegend Nebenstrassen nach Hastings gefahren. Kevin und Glenda hiessen uns nach einem langen Tag und viel Wind herzlich willkommen. Sie offerierten uns mehr Essen als selbst wir essen können. Ofengemüse, Salat, Gemüse-Tatscherl, Chutney, Maiskolben, Cheesecake mit Eiscreme, alles haben wir tapfer aufgegessen. Auch eine warme Dusche und ein richtiges Bett gab es! Wir fühlten uns im Paradies und hatten Angst irgenwann aufzuwachen. Doch es war alles real! Am folgenden Tag sattelten wir unsere Bikes ohne Gepäck und macht uns auf eine Erkundungstour durch Hawkes Bay und Napier. Auf dem Rückweg hielten wir Nachmittags in der Mission Winery auf ein Wein-Tasting. Keine gute Idee, wenn du kein Mittagessen hattest und mit dem Velo nach Hause fahren musst. Am Donnerstag nahmen wir den Bus zurück nach Wellington, wo wir am Freitag unser Transfermietauto (ein Mietauto, das zurückgebracht werden muss an seinen Ursprungsort) abholen konnten. Damit fuhren nordwärts, passierten Palmerston North und Taihape. Kurz vor Turangi campierten wir. Am Samstagmorgen früh um 4:30 im Dunkeln bauten wir unser Zelt ab und fuhren zum Parklpatz am Ende der Tongariro Wanderung. Von dort brachte uns uns ein Shuttlebus zum Startpunkt der Wanderung. Die Überquerung des Tangoriro, eines teilweise aktiven Vulkans, gilt als eine der schönsten Tageswanderungen Neuseelands. Entsprechend beliebt ist die Route an einem perfekten Tag, wie wir ihn hatten. Wir starteten mit einem ganzen Haufen anderer Wandervögel und versuchten etwas aus dem Schlangenlaufen herauszukommen nach etwa zwei Stunden hatte sich das Feld etwas gelichtet. Die Route verdient ihren guten Ruf mit einer einmaligen Szenerie von Ascheströmen, Lawafeldern und Kratern, die teilweise mit Wasser gefüllt sind. An anderen Orten raucht der Boden vor sich hin. Nach etwas mehr als 6 Stunden waren wir bei unserem Jucy-Auto und waren froh aus den Schuhen raus und hinters Steuer sitzen zu können. Wir ahnten noch nicht welch schmerzhafter Muskelkater unsere Radlerbeine erwartete...



Nach dem wir in Mangakino übernachtet haben, fuhren wir wiederum früh morgens los um gegen 8 Uhr in Matamata zu sein. Ihr merkt schon, mit dem Auto verdichten sich die Termine, Stops und Aktivitäten enorm. Während wir mit dem Velo eine Sehenswürdigkeit am Tag passieren, wenn überhaupt. Während Zoe am Morgen die Filmsets der Herr der Ringe Filme besuchte, tankte Adrian Kaffee, denn der Tag sollte noch lange werden. Ziel war nämlich das Konzert der Band "The National" in Auckland am Abend. So fuhren wir nach dem Mittag die restlich Kilometer und waren gerade pünktlich in Auckland. Kurz vor dem Eindunkeln betraten die Musiker die Bühne auf dem Gelände des Weinguts Villa Maria. So endete der warme Sommerabend und wir waren endlich wieder einmal auf einem richtigen Konzert. Heute konnten wir mal wieder ausschlafen bevor wir uns in den Bus setzten. Wir freuen uns schon auf Kevin und Glenda, köstliches Abendessen und unsere Räder. Es stehen die letzten gut 10 Tag auf dem Velo bevor. Dann endet unser Veloabenteuer und wir sind ein zweites Mal zurück in Auckland.

Sonntag, 11. Februar 2018

Inselwechsel

Christchurch - Amberley beach 61km
Amberley beach - Balmoral reserve 44km
Balmoral reserve - Fowlers hut 78km
Fowlers hut - lake Tennyson 15km
Lake Tennyson - Cold water creek 30km
Cold water creek - Saint Arnaud 52km
Saint Arnaud - Mapua 101km
Mapua - Takaka 74km
Takaka - Nelson 107km
Nelson - Rai Valley 45km
Rai Valley - Elaine Bay 40km
Elaine Bay - Rai Valley 48km
Rai Valley- Picnic bay 75km
Picnic bay - Titirangi 35km
Titirangi - Moetapu bay 65km
Moetapu bay - Aussie bay 20km
Aussie bay - Picton 17km
Picton - Faehre - Wellington
Wellington - Dry creek camping 23km




Mit Regen und Nebel verabschiedet sich die Suedinsel nach 10 Wochen von uns und eine Gruppe Delfine begruesst uns im Hafen von Wellington auf der Nordinsel. Wir hatten unglaubliches Wetterglueck waehrend unserer Zeit im Sueden und radelten den Grossteil der 3350km im Trockenen.
Die letzte Woche verbrachten wir in den Marlborough Sounds, dem von Fjorden gepraegten Norden der Suedinsel. Es war nocheinmal ausgesprochen huegelig, kurvenreich und wenig bewohnt. Doch es lohnte sich allemal die Huegel zu erklimmen, das Essen zu rationieren und auf Duschen zu verzichten, denn die Ausblicke auf die Fjorde waren atemberaubend. So fuhren wir raus bis zur Titirangi-Bucht, wo wir die Zeltwiese mit Schafen und frechen Weka`s teilten (einer der Flugunfaehigen Voegel Neuseelands) und Blick raus aufs offene Meer richtung Nordinsel.

 Nun sind wir also auf der Nordinsel angelangt und allzuviel Zeit bleibt uns nicht, um nach Auckland zu gelangen. Das verkehrsreiche Zentrum der Insel werden wir meiden und uns der Ostkueste entlang nordwaerts arbeiten. Auf halbem Weg werden wir schon einmal einen Ausflug nach Auckland ohne Raeder machen, um endlich wieder einmal ein Konzert zu besuchen! Bei hoffentlich gutem neuseelaendischem Wein werden wir "the national" sehen. Anschliessend werden wir mit guter Musik im Kopf noch die letzten zwei Wochen auf den Velos geniessen.


Freitag, 19. Januar 2018

Ausfahrt nach central Otago und Comedy in Christchurch

Das Regenwetter der letzten Woche zwang uns zu einer Planänderung. Wir entschieden uns ein paar Tage Auszeit vom Radeln zu nehmen und stattdessen mit einem Mietauto die Gegend von central Otago auszukundschaften. Da wir das günstigste Auto gewählt hatten, war es auch entsprechend klapprig, klein und nicht sonderlich kräftig. Dennoch war das Tempo ungewohnt und die Landschaft zog viel zu schnell an uns vorbei. Eine absolute Reizüberflutung nach 6 Wochen auf 2 Rädern. Der Küste entlang fuhren wir südwärts und dann ins Landesinnere Richtung Queenstown. Am Flughafen gab es einen Autowechsel. Für noch weniger Geld durften wir einen Neuwagen nach Christchurch zurück fahren. Adrian chauffierte uns bei guter Musik durch das wunderschöne Zentrum der Südinsel und zurück nach Christchurch.



Hier verbrachten wir 2 Tage am Buskers Festival. Comedy, Akrobatik, Tanz und vieles mehr bestaunten wir bei schönstem Sommerwetter auf den Plätzen dieser Stadt.
Nun ist es aber an der Zeit wieder auf die Räder zu steigen. Wir verabschieden uns für ein paar Tage von der Zivilisation und fahren durch das Rainbow- valley Richtung Nelson.